Max Offermann

Liebe Familie Offermann,

ich wollte schon lange eine Karte schreiben. Mir fehlten jedoch dir Worte.

Ich kenne Max aus meiner Jugendzeit in Lindlar. Ich war damals noch in der Pfarrjugend und im Pfarrgemeinderat.

An sie als Familie erinnere ich mich auch noch lebhaft. Die Drillinge rasten damals lebhaft durch Maxs Garten in der Kaplanei. Sie waren da vielleicht 2-3 Jahre alt?!

Mittlerweile bin ich selbst Mutter von Zwillingen. 

Die Zeit mit Max war eine sehr intensive. Er hat die Jugendarbeit so lebhaft gemacht und dabei so "normal". Er war ein Teil von uns.

Mit einigen aus dieser Zeit bin ich noch eng befreundet. Auch sie sind erschüttert.

Max hab ich 1x im Jahr beim Karneval in Lindlar gesehen.  Unser Kontakt ist aber in den letzten Jahren abgebrochen. 

Irgendwann kam die Nachricht in der Zeitung, dass er schwer erkrankt ist.

Dies nahm ich zum Anlass ihm zu schreiben. Es verging keine Woche, da hatte ich ihn am Hörer. Und wie das mit Herzmenschen so ist, war es, als hätten wir uns gestern gesehen.

Max in seiner lebhaften Art, voller Optimismus und Zukunftsmusik. In Lindlar wolle er ein Haus bauen, ob ich das denn noch nicht wüsste. ;-)

Ab da, es muss April oder Mai 2020 gewesen sein, haben wir uns immer auf dem Laufenden gehalten. 

Die letzte Nachricht war, dass er nun die 5. Bluttransfusion erhielt und neun geplant waren. 

In der Osternacht hab ich ihm das letzte Mal geschrieben. Ich hatte irgendwie das Bedürfnis, weil Ostern das grosse, hoffnungsvolle Fest ist, dass er so zelebriert. Und ich hatte so eine Eingebung.

Ich wusste aber, dass er wahrscheinlich nicht antwortet, weil er zu schwach ist. Insgeheim hatte ich aber die Hoffnung, dass er wieder wird. Dass sein Lebenswille so gross ist, dass er trotz allem wieder gesund wird.

Mich hat die Nachricht seines Todes dann sehr erschüttert.  So unwirklich.

Ausserdem konnte ich mir eine leise Bestattung für Max nicht vorstellen. Kannte es aber von meiner Schwiegermutter in Coronazeiten nicht anders.

Bei uns wurde über Max immer mit !einem Schmunzeln gesagt: " Er kam, sah und siegte!"

Es war mir ein grosser Trost, dass er so gross und anteilnahmsvoll gegangen ist.

Bei den Predigten seiner Freunde und Mitbrüder kamen mir einige Tränen, da sie ihn so beschrieben wie er war!

Ich glaube Max hat an der Himmelsport gestanden, gelacht und geweint.

Das hätte ihm gefallen.

Ich wünsche Ihnen als Familie viel Kraft. Schön, dass Max sie an seiner Seite wusste.

Herzliche Grüße, Silke Wegmann